Samstag, 7. Januar 2012

Welchen Sinn hat eine "Gesellschaft"?

Welchen Sinn hat eine Gesellschaft?
Ist ihr einziger und alleiniger Zweck nicht der, es dem Menschen leichter zu machen, für ihn da zu sein, und den einzelnen zu stützen?
Es kann doch wohl kaum umgekehrt sein, denn eine Gesellschaft als soches hat ja keinen eigenen Wert, wenn nicht den, den sie für die in ihr lebenden Menschen hat, aus denen sie besteht. Ohne die Menschen gibt es keine Gesellschaft. Wie auch?
Der Mensch war nie eine Einzelgänger, brauchte immer Familie uns Sippe um zu überleben, um Schutz und Nahrung zu finden. Um dieses Überleben für alle machbar zu machen, wurden die Aufgaben in der Gruppe nach Notwendigkeit und Fähigkeit aufgeteilt und zusammengearbeitet. Jeder tat einen Beitrag und je nach die wie einfach oder schwer das Überleben in der jeweiligen Umgebung war, musste mehr oder weniger getan werden. Aber immer war alles dazu da, den Menschen zu dienen.

Wenn dies zeitweise nicht so war, und heute scheint es mir auch der Fall zu sein, dann deshalb, weil sich einige über die anderen Stellen, und meinen, das ganze System müsse nur ihnen diene. So schön riesig und unübersichtlich wie das Ganze heute geworden ist, ist es ja auch leicht, den Menschen etwas vor zu machen, vorallem, wenn man sie nicht alles wissen lässt und Meinungen verbreitet, die auf die Dauer nicht mehr in Frage gestellt werden. Das kann ein Glaube sein oder ein Staatsideal, oder auch ganz unscheinbare Dinge vn denen die Menschen kaum noch merken dass sie hier manipuliert werden.
Früher hat man den Anführer ersetzt, wenn er nicht mehr zum Wohle aller entschieden hat, doch heute ist alles so kompliziert und so unpersönlich, das System so riesig geworden, dass es kaum noch möglich ist zu sehen wer lügt und wer die Wahrheit sagt, und das tägliche Leben beschäftigt einen so sehr, dass die Zeit fehlt sich in die Entscheidungen hineinzudenken. Auch hat man selten alles Fakten und ist es über Jahrhunderte gewohnt, nicht groß gefragt zu sein.
Es wird Zeit, dass der Mensch wieder der Mittelpunkt ist, für den das alles gemacht wird, was gemacht wird. Wozu auch sonst? Wofür produzieren wir so viel? Damit all die Menschen es gut haben? Aber warum haben es dann immer weniger Menschen wirklich gut?  Es ist die schlechte Wirtschaftslage, was heißen soll wir haben zu wenig Wachstum, was heißen soll, wir produzieren zu wenig. Nur haben wir mal darüber nachgedacht was das für eine Wahnsinn ist, immer mehr produzieren zu wollen??? Für wen?? Wer kann es noch kaufen. Und wer braucht es letztendlich. Wem bringt das wirklich Erfüllung? Wessen Leben wird durch all das Zeug wirklich bereichert. Werden wir nicht ehr ausgeraubt durch den ganzen Müll den wir kaufen sollen und der dann rasch wieder kaputt geht und weggeworfen statt repariert wird, durch die Medien die uns von eine Mode erzählen und uns weiß machen, dass die Jacke vom letzten Jahr, obwohl noch vollkommen in Ordnung, nicht mehr tragbar ist? Da wird ein Gruppenzwang aufgebaut, mit Dingen, die wir doch aus eigenem Antrieb garnicht bräuchten, wenn sie uns nicht immer vorgehalen würden, wäre der Wunsch garnicht entstanden.
All das dient nicht den Menschen! Es dient nur einigen Menschen.
Und was ist mit der Hetze und dem Stress um die Wirtschaft am laufen zu halten. Alles wird immer teurer und immer mehr muss gekauft werden um den Ansprüchen der Gesellschaft zu genügen. Arbeit ist ein Wirtschaftsfaktor und nicht mehr eine Aufgabe die einen Menschen erfüllt. Wir werden Krank und unsere Krankheit ist etwas, das die Geschellschaft Geld kostet, weil wir ausfallen und wiel wir versorgt werden müssen. Und doch ist es ein riesen Industiezweig, der davon profitiert, dass wir krank sind. Wäre das nicht so, dann würde es nämlich Geld und Unterstützung geben um sich Gesund zu erhalten und Vorzubeugen, würden die Menschen in einem Lebensstil unterstützt, der sie fördert und auf allen Ebenen für Gesundheit beiträgt, anstatt sie zu hetzen und zu jagen und abzulenken, damit sie nicht drauf kommen was ihnen wirklich fehlt, um sie dann mit teurer Medizin zu behandeln?
Ist unsere Gesellschaft noch für den Menschen da?
Ich denke, sie hat sich verselbständigt, ist wie ein eigenen Wesen geworden das seinem Selbsterhalt dient und in seine eigenen Persönlichkeit sich nicht verändern mag. Es ist wie ein Gespenst, das sich weigert zu sterben.
Die Gesellschaft ist nur so viel wert, wie es den Menschen gut geht, und wenn sie nicht mehr funktioniert, dann muss sie verändert werden. Aber dass können nur wir, die Menschen, dann aus uns Menschen besteht sie.
Sie ist kein eigenständigen Wesen, auch wenn das so scheint, sie hat keine eigenen Kraft. Was allerdings, so fürchte ich der Fall ist, ist, dass sie von einigen Menschen die eine gewisse Macht erlangt haben als Deckmantel benutzt wird, um sich ihre Macht, ihr Geld, zu erhalten und zu mehren und wie ein Bandwurm ihre Vorteile auch dem zu erzielen, was sie den anderen sagen, dass sie es für die Gesellschaft tun müssen.
Machen wir uns also wieder klar, dass wir die Gesellschaft sind und jeder von uns es ist. Machen wir uns daran den Bandwurm zu finden und ihn auszuhungern und wieder jeder die Gesellschaft mitzugestalten.

Das bedeutet auch, das jeder wieder selber denken muss und jeder wieder selber seinen Teil beitragen muss. Das fängt damit an, dass ich mich frage, was für eine Gesellschaft wäre es, die ich mir wünsche in ihr zu leben. War für eine Gesellschaft wäre es, für die ich gerne meinen Beitrag leisten würde? Und dann tu wir etwas, jeder dort wo er ist mit den Mittel die er hat, um darauf hin zu arbeiten, dass diese Gesellschaft entsteht. Und jeder das sagt, dass geht so nicht, oder gar, dass wir dazu kein Recht haben, den können wir fragen, "wer ist die Gesellschaft?" . Ich bin die Gesellschaft und du bist die Gesellschaft, also muss die Gesellschaft für uns gute Lebensbedingungen schaffen, und dass heißt wieder, wir müssen uns gute Lebensbedingungen schaffen.


Menchenwürdig leben heißt auf der unteren Ebene zwar, dass wir Menschenwürdiger leben als viele andere auf der Welt es derzeit können, die in Armut versinken und unter Unterdrückung leiden, aber es heißt auch, von den Vorteilen und Freiheiten die wir hier haben Gebrauch zu machen um für wirkliche Würde zu sorgen, indem wir das, was der Mensch zu bieten hat auch leben und eine Gesellschaft des Miteinander und des inneren (statt immer nur äußeren) Wachstums zu sorgen. Und für eine Gesellschaft, die diese Werte immer mehr auch über die Welt ausbreitet, nicht indem wir Krieg bringen in der Absicht die andern zu befreien, und auch nicht in "milden Gaben", während unsere Wirtschaftsysteme die Armut der ohnehin schon armen Länder weiter durch Ausbeutung fördern.


Ein Leben in Würde heißt ein Leben in Verantwortung.