Mittwoch, 22. November 2017

Kommentar zur Öffnung der Läden an Heiligabend:



Es ist in meinen Augen eine Schande, dass überhaupt zur Debatte steht, Geschäfte am 24.12.17 Sonntag / Heiligabend zu öffnen. Jeder Verantwortliche der das entscheidet sollte sich was schämen. Ich denke da an den alten Mr. Scrooge aus der Weihnachtsgeschichte von Dickens. Warum kann man dem Verkaufspersonal nicht einmal alle paar Jahre gönne, dass sie verlängerte Feiertage haben? Wozu überhaupt überlegen am Sonntag zu öffnen. Es gab Zeiten, da hatte auch die Lebensmittelgeschäfte am Heiligabend ab Mittag geschlossen und trotzdem hat jeder es geschafft einzukaufen. Da muss man eben mal etwas im Voraus planen! Statt die Öffnungszeiten immer mehr auszuweiten, sollte man die ganzen Ausnahmen wieder zurück nehmen. Es wird nicht mehr gekauft, nur zu anderen Zeiten. Von welchem Geld sollten die Menschen auch mehr kaufen? Schlechte Arbeitszeiten der einen können auch kein Grund sein nun auch noch Hunderttausenden Verkäufern die Arbeitszeiten noch schlechter zu machen, das ist eine Endlosspirale bei der am Ende keiner Gewinnt, aber Familien und die Gesundheit leiden nachhaltig darunter. Da sollten wir lieber bessere Arbeitszeiten fordern bei einem Lohn von dem man auch leben kann. Ich schließe mich den Gewerkschaften mit der Aufforderung an diesem und an jedem Heiligabend der ein Sonntag ist, auch dann nicht einkaufen zu gehen, wenn einige Geschäfte öffnen. Nur wenn wir als Verbraucher zu den Menschen halten und nicht die letzten vergessenen Sachen doch noch schnell dort holen, wo offen ist und damit diesem Chef recht geben, können wir zeigen, das der Sonntag uns noch was wert ist und das wir nicht anderen die Chance auf einen freien Heiligabend verderben weil wir zu faul sind uns rechtzeitig um alles zu kümmern.
Profit ist nicht alles und so viele Menschen wir nur irgend möglich sollten an diesen Tagen frei haben können.

Kommentar zur „Abschaffung des Acht-Stunden-Tages“:


Ich dachte ich hör nicht richtig als ich die Meldung vernahm, man denke über die Abschaffung des Acht-Stunden-Tages nach. Abgesehen davon, dass es schon genug Menschen gibt für die ein Acht-Stunden-Tag nur Theorie oder ein schöner Traum ist, weil für sie Sonderregelungen gelten oder Ausnahmen oder weil es einfach heißt, „halt die Klappe und mach deine Überstunden, oder du bist den Job los“, wollen wir doch wohl nicht ernsthaft ein zweites China werden und deren Arbeitsbedingungen anstreben, oder die aus einem der vielen anderen Länder in denen die Menschen ausgebeutet werden und außer Arbeit von ihrem Leben nichts mehr haben, keine Zeit mehr für Familie, Freunde, soziale Beziehungen und eigenen Kreativität. Wachstum über alles! Aber warum soll  Ausbeutung wie im beginnenden Industriezeitalter uns als Gesellschaft weiter bringen? Der Krankenstand, Burnout, Depressionen, Rückenleiden und tausend andere Erkrankungen kosten die Gesellschaft Millionen. Die entstehen, wenn Menschen überarbeitet sind, Druck und Angst haben um den Job, finanziell um Überleben kämpfen weil man sie zu schlecht bezahlt, keine soziale Anbindung mehr haben, nicht mehr sehen wie ihre Kinder aufwachsen und die Beziehung in die Brüche geht, weil man nur noch nebeneinander her lebt, wenn kein Raum mehr für Ruhe und Besinnung ist oder um seinen eigenen inneren Interessen zu folgen. Menschen sind keine Maschinen und wenn wir mehr Arbeit zu tun haben, dann können sich diese Arbeit auch zwei Menschen teilen. Aber wenn es natürlich angedacht ist, die Mehrarbeit für das gleiche Geld zu verlangen, dann wäre ein überarbeiteter Mitarbeiter erstmal scheinbar billiger. Doch die Gesellschaft kommt das am Ende teuerer. Der eine ist öfter Krank und der andere bekommt Sozialhilfe. Warum nicht die Teilzeit fördern und so die Arbeit abdecken. Wenn es gerecht bezahlt wird würden das vielleicht viele wählen um einen Teil ihrer Lebenszeit bei den Kindern zu sein oder andere Projekte zu verfolgen die ihnen Lebensqualität bringen oder gar etwas, dass sie auch im Alter versorgt, wenn die Rente schon nicht reichen wird.
Aber nein, ich vergaß, wir sollen ja immer später in Rente gehen. Eigentlich am besten so viel arbeiten und so spät in Rente gehen, dass wir dann nicht mehr lange durchhalten, das spart dem Staat dann eine Menge Kosten.
Wenn wir dann noch das Wahlrecht für die Alten so ändern, dass ihre Stimmen nichts mehr wert sind, ist ja alles in Butter, oder???
Alles was die Gewerkschaften mit Mühe einmal an Menschenrechten erkämpft haben, wir wieder eingerissen und immer wir sind wieder auf dem Weg ins Mittelalter. Immer mehr Menschen müssen bis zum Umfallen für so wenig arbeiten, dass die Kinder nur satt werden, wenn beider Eltern am besten zwei Jobs haben und dafür die Kinder den ganzen Tag von Fremden betreuen lassen und immer auf der anderen Seite sind einige Menschen die sehr viel mehr Geld bekommen als je irgendeine Arbeit wert sein kann, egal welche und dabei große Sprüche machen und  für andere die Bedingungen verschlechtern. Wachstum auf dem Rücken einer überlasteten Bevölkerung macht ein Land nicht stark. Viele Menschen die durch ein gesundes soziales Umfeld in sich gestärkt sind und viele kreative Ideen haben können um die Probleme, von denen wir wahrlich genug haben, zu lösen, die machen eine Gesellschaft stark. Wir sollten auch lieber an das Brutto-Sozial-Glück denken, als an das Brutto-Sozial-Produkt, denn sonst können wir das Wort sozial bald daraus streichen! Und lasst die Geschäfte an Sonntage zu. Auch in der Weihnachtszeit! Nein, gerade in der Weihnachtszeit. Lasst die Menschen die Adventssonntage mit der Familie verbringen! Es gibt genug Berufe in denen das nicht möglich ist, wie in der Pflege und Hotelbereich, bei Polizei und Feuerwehr. Doch wo immer es möglich ist, sei der Sonntag der Tag für die Familie. Das ist unersetzlich! Niemand braucht die offenen Sonntage! Was wir brauchen ist Zeit für Familie, Partnerschaft, Kinder, und Ruhezeiten in denen wir mit uns selber in Kontakt kommen und raus aus der Hektik. Nicht noch mehr Arbeit und nicht noch mehr Möglichkeiten Dinge zu kaufen.